Bericht vom ersten SBC-Treffen
Um es gleich vorweg zu sagen: Unser erstes SBC-Treffen war ein voller Erfolg. Im ersten „SBC-info“-Heft hatten wir „ein besseres Kennenlernen und einen intensiven Meinungsaustausch“ unter den SBC-Aktiven als wünschenswert und notwenig bezeichnet. Nun, dank der organisatorischen Vorbereitung durch einige Freunde verlief unser für Freitag, den 30. Oktober 1992, geplanter Besuch in der Uplinkstation der Telekom in Usingen-Merzhausen völlig problemlos und geradezu „SBC-harmonisch“.
Mit den von Christian Brenner noch am Montag vor unserem Treffen rundgefaxten Informationen und einer Straßenkarte von Hessen auf dem Beifahrersitz fanden die ersten SBC-ler schon am Donnerstagabend den Weg ins „Burgrestaurant“ in Alt Weilnau, wo sich dann wie geplant – vor, während und nach einem gemeinsamen Abendessen rasch hochinteressante und angeregte Gespräche zwischen allen Teilnehmern entwickelten. Das Schöne dabei: Neben einer schier endlosen Fülle von Bemerkungen und Fragen zu allen Bereichen unseres gemeinsamen Hobbys stellten manche SBC’ler plötzlich noch andere Übereinstimmungen in beruflicher und/oder privater Hinsicht fest. (Übrigens: Große Einigkeit herrschte am Tisch auch über die viel zu kleinen Pommes-Frites-Portionen bei allen Gerichten, obwohl sich die zwei Damen des Lokals ansonsten erkennbare Mühe gaben.)
Bis spät in die Nacht hinein wurde geklönt wurden Erfahrungen mit den verschiedensten technischen Ausrüstungen verglichen, Empfehlungen ausgesprochen, Tipps notiert und neueste Nachrichtenblätter ausgetauscht. Was sich die zeitweise an diesem „exotischen“ Tisch auftauchende Kellnerin wohl über unsere Gruppe gedacht machen mag, bleibt ihr Geheimnis. Spätestens beim lautstarken Bewundern der vermutlich knapp tausend farbenfrohen Polaroid-Fotos von C-Band Testbildern und anderen Motiven, die Hartmut Winkelmann mitgebracht hatte, dürfte das gastronomische Weltbild der guten Frau ein bißchen durcheinander geraten sein.
Schon vor der vereinbarten Zeit trafen sich am Freitagmorgen die meisten SBC-Freunde wieder um den Frühstückstisch, weil noch manches vom vorausgegangenen Abend gesprächsmäßig bearbeitet werden mußte. Gegen 9.30 Uhr fuhren wir dann im Pulk von Alt Weilnau zu der in östlicher Richtung gelegenen Erdfunkstelle. Überpünktlich, sozusagen, denn wir mußten beim Pförtner – zusammen mit den dort bereits ausharrenden weiteren sieben Freunden – noch eine gute Viertelstunde warten. Aber erfahrene SBC’ler versäumen bekanntlich höchst ungern den richtigen Sendebeginn!
Um es kurz zu machen: Die nächsten drei Stunden waren für die meisten von uns ein neuartiges Abenteuer, denn nicht nur die anschaulichen Erläuterungen und Demonstrationen von Herrn Matte, unserem dortigen Betreuer, zogen uns rasch in ihren Bann. Auch das sonstige Anschauungsmaterial über Satellitenempfang allgemein und den DFS 1 Kopemikus im Besonderen stieß bei uns auf größtes Interesse. Von den anschließenden Rundgängen durch verschieden Schaltzentralen und Computerräume mit (nahezu) unüberschaubaren Bildschirmwänden ganz zu schweigen. Was für ein Aufwand und welche Präzision, werden sich viele gedacht haben.
Und auch das auf den ersten Blick unglaublich komplizierte Innenleben der riesigen Beton-Konsole, die eine auf den TV-SAT 2 gerichtete „Riesenschüssel“ trägt, konnten wir sozusagen aus allernächster Augenschein-Distanz bewundern.
Was Wunder, daß die Zeit wie im Flug verging und daß sich einige Freunde nach dem offiziellen Ende unseres Usingen-Besuches anschließend noch im benachbarten Laubach zu weiteren Gesprächen zusammensetzten.
Besonders oft wurde übrigens der Wunsch laut, zuhause jetzt auch bald mit allen Mitteln auf den Empfang des C-Bandes hinzuarbeiten. Den Vogel abgeschossen dürfte dabei jener SBC-Freund aus Mittelhessen haben, der schon am Donnerstagabend ganz spontan ausrief, jetzt müsse er aber doch schleunigst sein Haus verkaufen. Und der die neugierig-fragenden Blicke der anderen SBC’ler mit der Zusatzbemerkung quittierte: „Na, wenn ich eine optimale Empfangslage für das C-Band haben will, dann gibt’s nur dies: Sofort einen idealen Antennenstandort ausfindig machen und dann dort die Zelte neu aufschlagen…“.
Dieser Artikel wurde von SBC-Mitglied Franz Maywald geschrieben.