2024: Besuch (Unterföhring); SES Astra, Sky Deutschland, MTI (Magenta PlayOut)

Dieser Bericht wird nach und nach erweitert, wir warten noch auf Freigaben von Fotos


Am 17. und 18. Oktober 2024 war das Jahrestreffen des SBC,
dieses mal in Ismaning östlich von München.

Am Donnerstag haben wir im Gasthaus Soller in Ismaning die offizielle Jahreshaupt-Versammlung des „Satelliten Beobachter Club e.V.“ (kurz SBC) abgehalten. Neben den Berichten des Vorstandes und dem Kassenbericht gab es an dem Tag auch Neuwahlen. Zum Vorsitzenden wurde Stefan Hofmeir und zu den stellv. Vorsitzenden wurden Jürgen R. Grobbin (Schriftführer) und Rainer Schmitz (Schatzmeister) gewählt. Zudem wurden Satzungsänderungen besprochen und einstimmig übernommen. Die aktuelle Satzung kann hier
https://download.ideemedien.de/SBC/SBC_Satzung_2024.pdf angesehen werden.


Durch die Satzungsanpassungen wurde auf Antrag eines Mitgliedes Christian Brenner zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Der SBC wurde im Februar 1992 als Forum für Sat-DXer von ihm gegründet und am 12. August 1996 wurde aus dem Satelliten Beobachter Club ein eingetragener Verein (e.V.).

 


Während der Versammlung ging eine Spendendose herum. Hieraus sollten die Notar- und Gerichtsgebühren für die Einreichung der neuen Satzung finanziert werden (der Verein selbst hat ja keine Mitgliedsgebühren) und der Rest an das Kinderhilfswerk ICH – Inter-NATIONAL CHILDREN Help e.V. (www.ichev.de) gespendet werden. Spontan hat Christian Brenner die Satzungskosten übernommen, so dass die gesamte Summe von 285 Euro gespendet werden konnte.

Andreas Voigt übergibt an Jürgen R. Grobbin (Botschafter des Kinderhilfswerkes) die Spendendose


Nach einem sehr guten Abendessen gab es ein bayerisches Armdrücken, vor dem sich doch einige Mitglieder gedrückt haben. Gewinner ist Andreas Voigt (Eutelsat Paris), der ein von TechniSat gespendetes DAB+ Radio TechniSat 3 Voice bekommen hat und zweiter Sieger wurde Thomas Riegler (Journalist), der eines der wenigen letzten „Radio 90vier“-Radios bekommen hat.

 

Anschließend gab es noch zwei Kurzvorträge. Christian Brenner berichtete von seiner Radio.cloud und die Neuerungen und Einsätze bei den Radiostationen. Die Radio.Cloud wird weltweit bei großen und kleinen Radiostationen eingesetzt.

 

Maik Neudorf, geschäftsführender Gesellschafter der Radio Nordseewelle GmbH & Co. KG, stellte seine beiden Programme Radio Nordseewelle (UKW und DAB+) und Nordseewelle 2 (Oldieformat, ausschließlich über DAB+) vor. Er berichtete von seinem Sendegebiet in Nordwest-Deutschland (viel Fläche) und von dem schwächelnden Werbemarkt, den derzeit fast alle TV- und Radiosender spüren.

Sendegebiet via UKW und DAB+

 


Der Freitag war traditionell der Besichtigungstag. Stefan Hofmeir und Jürgen R. Grobbin konnten drei Firmen in Unterföhring überzeugen, unsere große Gruppen zu begrüßen.

Um 9 Uhr ging es los bei SES Astra. Sendeantennen und deren Technik, das Kontrollzentrum, riesige Kabelbündel und die neue Streamingplattform „HD+ Stream“ waren die Themen.


Danach ging es zu Sky auf der anderen Straßenseite. Besonders interessant war die neue Sky-Stream Plattform und natürlich das Sportstudio, in dem eine gute Technik dafür sorgt, dass die Zuschauer zuhause attraktive Bilder erhalten können. Das Mittagessen wurde in der Sky-Kantine eingenommen.

Auf geht es zu Sky.

Im Sportstudio von Sky.

Interessiert lauschten die SBC-Mitglieder dem Vortrag über die neue Streaming Plattform


Nachmittag waren wir zu Gast bei MTI, die drei Hauptbereiche haben: den Fernsehsender DF1, das PlayOut von Magenta und eine deutschlandweite Glasfaser-Infrastruktur.

weitere Fotos folgen nach Freigabe


Abends war eine kleinere Gruppe noch im Hotel Soller und es gab reichlich traditionelle Küche.

Alles in allem einen gelungene Veranstaltung. Danke an die Mitglieder (m/w/d), dass ihr dabei gewesen seid.

2022 Berlin – RTL 104.6 – Astro.TV – Funkerberg

Das Jahrestreffen 2022 des SBC fand nach Corona erstmals statt – endlich wieder raus – endlich wieder Technik.

Wir wurden empfangen beim Berliner Radiosender RTL 104.6, beim Fernsehsender Astro.TV (Sitz und Studio in Berlin) und dem Museum Funkerberg in Königswusterhausen.

Ausführliche Berichte weiter unten.


104.6 RTL (Berlin) am 6. August 2022 – Gruppenfoto auf der Bühne

Astro.TV (Berlin) am 6. August 2022 – Gruppenfoto im Aufnahmestudio

Museum Funkerberg (Königswusterhausen) am 7. August 2022 – Gruppenfoto vor dem letzten erhaltenden großen Mast der Sendestation Funkerberg. Hier sind Mobil- und Richtfunk, sowie der Sender Radio SKW aktiv.


Danke an den Auerbach Verlag und Infodienste GmbH in Leipzig für die Genehmigung die redaktionellen Berichte aus den Fachzeitschriften DIGITAL fernsehen und Satellit hier im Web nutzen zu dürfen. Die Berichte sind copyright beim Verlag.

Zusatz: AstroTV sendet jetzt auch in HD – Info


 

 

 

2019 London – SKY Zentrale

2019 haben wir das neue Headquarter von SKY in London besucht. Alle, die dabei waren, konnten viel über Sky erfahren. Interessant war, dass wir auch hinter die Kulissen schauen konnten. Hiervon sind aus Geheimhaltungsgründen keine Fotos vorhanden


Bericht aus DIGITAL FERNSEHEN 12.2019

Pay-TV aus London
Satelliten-Beobachter Club besucht Sky-UK-Zentrale

Die Sky-Mutter ist in Großbritannien zu Hause und feierte im letzten Jahr ihren 30 Geburtstag. DIGITAL FERNSEHEN war einmal bei Sky UK vor Ort und zeigt, was sich hinter den Toren den Pay-TV-Giganten verbirgt

Die schön etwas älteren Sat-Freaks unter uns können sich noch erinnern an die Anfänge von Sky in Großbritannien. Ab Mitte der 80er Jahre funkte Sky Channel als pan-europäischer Unterhaltungskanal unverschlüsselt die Haushalte. Sendungen wie „Euro Top 40“ mit der jungen Moderatorin Linda de Mol hatten Kultstatus. Am 8. Juni 1988 stellte Rupert Murdoch seine Pläne für die ersten vier Sky Pay-TV-Sender für Großbritannien und Irland vor. Den Sendekanal des Sky Channels übernahm dann Eurosport. Sky Television network, wie es damals hieß, sendete über die frisch eröffnete Sat-Position 19,2 Grad Ost, parallel dazu ging im März 1990 die British Satellite Broadcasting (BSB) Allianz mit 5 Pay-Sendern über den direktabstrahlenden Marco-Polo-Satelliten auf Sendung. Beide Unternehmen produzierten hohe Verluste, bereits im November 1990 kam es zur Fusion, der neue Name lautete British Sky Broadcasting, kurz BSkyB. Den ehemaligen BSB-Haushalten schenkte man kostenlose Astra-Antennen, damit man den Marco Polo Satelliten abschalten konnte.

Neue Position
In der Folgezeit legte BSkyB in Großbritannien eine beispielslose Expansion hin, ab Juni 1998 wechselte man auf die neue Satellitenposition 28,2 Grad Ost, wo seitdem der britische Markt alleine zuhause ist. Zu dieser Zeit startete man auch die digitale TV-Welt. 28.2 Grad Ost war eine der ersten Sat-Positionen, wo die Programme nur noch digital anlagen. Damit die Fachhändler die Position besser finden konnten, gab es in der Anfangszeit ein zusätzliches analoges Standbild, das lediglich als Einmesshilfe diente.

Quer durch London – 1 Stunde vom Hotel entfernt – ging es mit der Tube und dann noch mit einem eigenen Sky Shuttle auf das neue Gelände.

Ableger
Im Juli 2003 entstand Sky Italia durch die Fusion der beiden Pay-TV-Anbieter Tele piu und Stream TV. Im Juli 2009 ging Sky Deutschland aus dem ständig defizitären Premiere hervor. 2014 dann die große Fusion. BSkyB darf seine Schwestergesellschaften Sky Deutschland sowie Sky Italia übernehmen. Seitdem ist die Sky plc. der Kopf der drei Pay-TV-Organisationen in Europa. Seit 2017 gibt es auch Sky in Spanien als reines IPTV/OTT-Angebot. Kurz darauf ging man auch in der Schweiz auf Sendung. Im September 2018 übernimmt der US-Kabelnetzbetreiber Comcast die komplette europäische Sky plc.

Besichtigung:
Die Mitglieder des Satelliten Beobachter Clubs (SBC) treffen sich einmal jährlich zu ihrer Mitgliederversammlung und besichtigen anschließend ein bis zwei Medienunternehmen.
2018 traf man sich beispielsweise in Luxemburg, wo man die SES sowie die RTL-Zentrale besichtigen konnte. Dieses Jahr stand London auf dem Plan, Sky UK ermöglichte ein Tagesprogramm auf dem großen Sky Campus in London-Isleworth. Dies liegt im Londoner Westen zwischen dem Flughafen Heathrow und der City. Am Tube-Bahnhof Osterly gibt es kaum übersehbare Mitarbeiterbusse im Sky Corporate Design, die einen nach kurzer Fahrt auf das Campusgelände bringen. Europaweit hat Sky über 31 000 Mitarbeiter, allein in Großbritannien arbeiten 20 000 für Sky. Auf dem Sky Campus befinden sich davon an die 8 000. Das Gebäude Sky Central, also die Sky Zentrale, wurde 2016 errichtet und umfasst knapp 38 000 Quadratmeter Bürofläche. Wer schon einmal in der Münchner Sky-Zentrale war, erkennt hier einige Gemeinsamkeiten. Bereits vom Empfang aus kann man die gläsernen Studios sehen. Von hier wird der Nachrichtenkanal Sky News moderiert.

Flexible Arbeit
In den einzelnen Abteilungen gibt es keine festen Arbeitsplätze. Jeder kann sich einen freien Schreibtisch in einer Umgebung nehmen, die zum Tagesablauf am besten passt. Besprechungsräume jeglicher Größe, Workzones oder auch ruhigere Zonen sind möglich. Die Mitarbeiter sollen sich so wohl wie möglich während der Arbeit fühlen. Deshalb ist im Hauptgebäude auch ein kleiner Supermarkt integriert. In allen Etagen stößt man auf Requisiten aus eigenproduzierten oder zumindest exklusiv ausgestrahlten Sendungen.

Nach Erfolgsserien wie „Babylon Berlin“ (3. Staffel wird ab Ende Januar 2020 ausgestrahlt) oder „Das Boot – Die Serie“, ist nun „Katharina die Große“ als 4teilige Serie das Highlight ab Oktober.

Ökologie
Sky will aber auch die Menschen mehr zum Umweltschutz motivieren und hat hierzu das Projekt „Sky Ocean Rescue“gestartet. Weltweit wird täglich zu viel Plastikmüll produziert, rund zehn Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr in unsere Meere. Sky stellt deshalb alles, was Auswirkungen auf die Ozeane haben könnte, auf den Prüfstand. Wie etwa ein geringer Materialverbrauch beim Produkt-Design. Einweg-Plastikverpackungen sollen bei Sky schon bald der Vergangenheit angehören. Bereits bei der Einfahrt auf das Sky Gelände begrüßt den Besucher des Unternehmens ein Wal, der in lauter PET-Plastikflaschen eintaucht.

Entwicklung
Im Sky Innovation Centre fördert Sky neue Technologien, Erfindungen und auch Sportarten wie be
ispielsweise die Drone Racing League (DRL). Virtual Reality oder aber auch die noch einfachere Bedienung der Sky Receiver sind hier weitere Themen. Man fördert aber auch Startups beispielsweise im Umweltschutz. Hier wurde eine zu 100 Prozent abbaubare Wasserflasche aus Altpapier mit Metalldeckel gezeigt, die sich zum Beispiel im Meer komplett auflöst. Das Innovation Centre soll groß expandieren, hierfür ist auf dem Campus gerade ein Neubau mit 70 000 Quadratmeter an Bürofläche in Arbeit.

Marke Sky
Um den Output an eigenen, exklusiven Produktionen noch weiter zu erhöhen, wurde Sky Studios als pan-europäische Produktionsfirma gegründet. Diese bündeln gewisse Tätigkeiten und machen diese somit effektiver, die nationalen Produktionsteams beispielsweise bei Sky Deutschland werden dadurch jedoch nicht kleiner, jedoch professioneller. Auch die Sky Studios haben den Hauptsitz auf dem Londoner Sky Campus. Produktion eigener Inhalte Ein riesiger Gebäudekomplex auf dem Campus nehmen die Produktionsstudios ein. Hier werden vor allem die Livesendungen für Sky Sport (Fußball, Golf) sowie der Nachrichtenkanal Sky Sport News hergestellt. Hier ist außerdem der riesige Newsroom von Sky News beheimatet.

Während „Sky Sport News HD“ in Deutschland Free-TV ist, gibt es in Großbritannien „Sky Sports News“ nur mit Smartcard. Als deutschem Sky-Zuschauer fällt einem sofort auf, dass die britischen Sky-Programme kein HD-Logo tragen.

Da die HD-Ausstrahlung dort bereits zum generellen Standard geworden ist. Dieser Prozess wird Anfang 2021 sicherlich auch in Deutschland mit der SD-Abschaltung der öffentlich-rechtlichen Sender Einzug halten. Bis dahin wird Sky Deutschland sicherlich die letzten Programme auch auf HD umgestellt haben. Unter den Studios befindet sich ein riesiges Rechenzentrum mit unzähligen Schrankreihen und redundanten Stromzuführungen und Klimaanlagen. Die TV-Signale laufen hier per SDI-Leitungen zusammen, zum Teil werden die Signale auch bereits IP-basiert verteilt. Die Zuschauer erwarten eine 100 prozentige Verfügbarkeit.

Pay-TV-Pionier
Über 23 Million Kunden hat Sky inzwischen in sieben europäische Ländern:
Großbritannien und Irland, Deutschland und Österreich, Italien sowie Spanien und die Schweiz. Der Sky Q Receiver ist inzwischen in allen Märkten eingeführt, wobei sich die britische und deutsche Variante überschneiden. In der englischen Variante ist noch ein Transcoder integriert, der die HD-Programme für den Weitertransport zu Zweitreceivern innerhalb des Heimnetzwerkes herunterrechnet. Die Entwickler der Sky Q Software befinden sich hauptsächlich in den Sky labs auf dem Londoner Campus, aber auch nationalen Niederlassungen wie in München-Unterföhring. Die Ausstellung aller jemals vertriebenen Sky-Receivermodelle im Innovation Center macht deutlich, wie schnell die Zeit vergeht und wie schnell Sky neue Technologien umsetzt.

STEFAN HOFMEIR


Das Video hat wie immer Jürgen von Wedel erstellt.

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Weitere Informationen


Und noch ein paar Impressionen:

Sky UK London 20.09.2019


So viele Lampen

Er konnte auch kein Englisch, denn er kam aus Schottland 🙂

Kleines Studio für Sky News. Wir waren auch im großen Studio von Sky Sports News. Da wie aber auch in den „heiligen Räumen“ waren, gibt es keine Fotos.

Herzlichen Dank an die Mitarbeiter von Sky London und Andreas Stumptner


 

Der Nullmeridian ist nicht da, wo die Bronze-Linie ist, sondern ca. 100m davon entfernt. Aber damals gab es noch kein GPS.

2018 Luxemburg – Astra und RTL City

SBC e.V. – Jahrestreffen am 7. September 2018 bei SES Astra in Luxemburg

SBC-Jahrestreffen am 7. September 2018 in Luxemburg – Nachlese

von Udo Bley

Nachdem der Satelliten Beobachter Club (SBC e.V.) im vergangenen Jahr bei seinem Treffen im hohen Norden die Hamburger Niederlassung des Technik-Dienstleisters Media Broadcast und die Studios von Bibel TV besuchte, ging es am 7. September 2018 zum dritten Mal in der SBC-Geschichte zur Société Européenne des Satellites (SES) in Luxemburg.

Bei einer ausgiebigen Führung auf dem Gelände des Satelliten-Kontrollzentrums und der Bodenstation der Betreibergesellschaft des Astra-Satellitensystems am Château de Betzdorf erhielten die SBC-Mitglieder interessante Ein- und Ausblicke rund um Sat-TV, Ultra HD, HDR & Co.

Die Geschichte der SES seit 1988 mit vielen Bildern und einer Space-X-Rakete (von Tesla-Macher Elon Musk)

Nach zwei umfangreichen Vorträgen von Steve Bisenius (Vice President Sales Engineering, SES) und Thomas Wrede (Vice President New Technology & Standards Media Platforms, SES Video) folgte zusammen mit dem langjährigen SES Mitarbeiter Marcel Pettinger ein Rundgang über das Betriebsgelände durch das SOC (Satellite Operational Centre), das GOC (Ground Operations Centre) und das Sendezentrum DINO. Die SES-Technikspezialisten informierten die Teilnehmer dabei über die Aufgaben, die für die reibungslose Ausstrahlung der Signale für Satelliten-Direktempfänger sowie zur Versorgung von Kabelnetzbetreibern und anderen Plattformpartnern notwendig sind. Die SES stellt so den Empfang von derzeit mehr als 7.700 TV-Sendern über 50 geostationäre und 16 MEO-Satelliten für über 350 Millionen TV-Haushalte rund um den Globus sicher, davon 167 Millionen allein in Europa. Das entspricht eine Reichweite von täglich über einer Milliarde Menschen.

Teile des Antennenparks der SES in Luxemburg


Am Nachmittag besuchten die SBC’ler das Broadcasting Center Europe (BCE) der RTL Group in Luxemburg. Das ist ein europäisches Unternehmen inmitten der Hauptstadt Luxemburgs, das professionelle technische Dienstleistungen anbietet, die auf den drei Säulen Media Services, Systemintegration und Software Solutions in den Bereichen Fernsehen, Radio, Produktion, Postproduktion, Telekommunikation und IT beruhen. Der Pionier der IP-Medienwelt betreut mit seinen mehr als 200 Mitarbeitern rund 400 Kunden, darunter TV-Sender, Radiostationen, Filmverleiher, Produzenten, Werbeagenturen, Telekommunikationsbetreiber und öffentliche Dienste.

Die RTL City in Luxemburg

Die SBC-Mitglieder erhielten bei BCE einen umfassenden Einblick in die Tätigkeiten des Unternehmens, das in der RTL City angesiedelt ist, dem neuen Konzernsitz, in dem die RTL Group ihre Aktivitäten in Luxemburg unter einem Dach bündelt. Darüber hinaus ist das BCE verantwortlich für den Betrieb und die technische Infrastruktur der drei wichtigsten nationalen Radiostationen in Luxemburg (RTL Letzebuerg, Eldoradio, RTL Die Besten Hits) und des deutschlandweit verbreiteten Senders RTL Radio.

Hier sind viele Sender beheimatet

Andreas Fleuter (Technical Infrastructure & SLA Director des BCE) beeindruckte die SBC-Mitglieder durch die vielseitige Palette der angebotenen Dienstleistungen bei einem Rundgang im Gebäude des BCE durch alle Abteilungen – angefangen von den TV- und Radioproduktions-studios über das Playout Centre und den vielen Kontrollräumen wie den Dedicated bzw. Multikontrollräumen bis zum Data Center und dem NOC, das mit seinem umfassenden Monitoring aller Signale und der Betriebszustände dafür sorgt, dass die angebotenen Dienstleistungen jederzeit verfügbar sind.

Auch in der RTL City gibt es ein komplettes Kontrollzentrum, um alle RTL-Programme technisch zu überwachen

Wehmut: Das waren noch Zeiten – Radio Luxemburg auf Mittelwelle

Virtuelles Radio für viele Programme in der RTL City: Technik, die begeistert

Udo Bley im Studio von RTL City

Da geht einem doch das Licht auf: viele Scheinwerfer (LED-Technik) für eine gleichmäßige Beleuchtung eines der vielen Fernsehstudios


Ein geführter Rundgang durch die luxemburgische Altstadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde, mit vielen historischen Fakten, Besonderheiten und Anekdoten schloss den Besuch im Großherzogtum ab.

Luxemburg in Luxemburg

Luxemburg in Luxemburg – und überall wird gebaut (Kräne im Hintergrund)

Der SBC bedankt sich bei der SES und dem BCE für die spannenden Einblicke und Führungen, insbesondere bei Steve Bisenius (SES), Thomas Wrede (SES) und Andreas Fleuter (BCE).

Ein ausführlicher Bericht über das SBC-Jahrestreffen 2018 erscheint in einer der nächsten Ausgaben der Zeitschrift InfoDigital (ehemals Infosat).

2017 Hamburg – Media Broadcast + Bibel TV

Der Hamburger Heinrich-Hertz-Turm

SBC-Treffen 2017 in Hamburg

Hoch hinaus im hohen Norden

Mit 279 Metern ist er das höchste Gebäude der Stadt: der Hamburger Fernsehturm. Der von 1966 bis 1968 erbaute Heinrich-Hertz-Turm, wie er offiziell heißt, war die erste Anlaufstelle des diesjährigen Mitgliedertreffens des Satelliten Beobachter Clubs e.V. (SBC), der nach über 15-jähriger Pause seit 2016 wieder regelmäßige Treffen veranstaltet.

Von Jörn Krieger

Das Treffen des SBC e.V. im September 2017: Gruppenfoto bei Bibel TV in Hamburg. In der Mitte Beate Busch (Prokuristin, Stellvertreterin des Geschäftsführers, Programmeinkauf, Programmkooperation, Network Management, Neue Medien, Werbung), die uns durch alle Studios und Räume geführt hat.

Starke Nachfrage nach Radio

Ralph-Ole Möller, Key Account Manager ARD von Media Broadcast, berichtete den Teilnehmern von der Entstehung, Entwicklung und den aktuellen Aufgaben des Fernsehturms, der sich direkt neben der Hamburger Niederlassung des Technik-Dienstleisters befindet. Anfangs wurde der Turm hauptsächlich für Telefonie und Richtfunk verwendet, heute dient er vor allem für terrestrische TV- und Radioausstrahlungen (DVB-T2, DAB+, UKW). Der regionale Hamburger DAB+-Privatradio-Multiplex, für den Media Broadcast von der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein den Zuschlag als Plattformbetreiber erhalten hat, ist vollständig belegt, berichtete Möller. Weil es so viele Anfragen von Radiobetreibern gebe, sei ein zweiter regionaler Hamburg-Multiplex in Überlegung. Kein Wunder: Zu überschaubaren monatlichen Verbreitungskosten lassen sich 3,5 bis 3,7 Millionen Einwohner technisch erreichen. Das attraktive urbane Gebiet locke viele Sender an, auch von außerhalb Hamburgs, sagte Möller.

Die Hamburger Niederlassung von Media Broadcast liegt direkt neben dem Fernsehturm.

Ralph-Ole Möller (Media Broadcast) informierte über die Entwicklung und Ausbaupläne von DVB-T2, Freenet TV und DAB+.

DVB-T2-Ausbau geht 2018 in dritte Runde

Nach dem erfolgreichen Start der neuen Generation des digitalen Antennenfernsehens DVB-T2 am 29. März 2017, mit dem erstmals in Deutschland HD-Programme terrestrisch übertragen werden, geht der Ausbau des Sendernetzes weiter, blickte Möller nach vorn. Während zunächst vor allem Ballungsräume versorgt wurden, kommen jetzt mittelgroße Städte und deren Umland dazu. Die nächsten beiden Aufschaltrunden, bei denen weitere Versorgungsgebiete vom alten DVB-T- auf das neue DVB-T2-System umgestellt werden, finden am 8. November 2017 und am 25. April 2018 statt.

Bibel TV: Deutschlandweit empfangbar, nicht nur im zweiten Stock 🙂

Begrüßung mit passendem Bibelspruch

Bibel TV hat Technik im Haus

Ein Sender, der DVB-T2 seit dem Start nutzt, ist Bibel TV. Der christliche Familienkanal, der in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert, ist eine Besonderheit in der deutschen Medienlandschaft, denn er finanziert sich nicht über Rundfunkgebühren oder Werbung, sondern über Spenden, wie Beate Busch, stellvertretende Geschäftsführerin und Programmleiterin, hervorhob. Diese tragen zu 85 Prozent zur Finanzierung bei. Im Schnitt 40 bis 50 Euro geben die rund 57.000 Spender, die Bibel TV bislang auf diesem Weg unterstützt haben. Bibel TV wird als gemeinnützige Gesellschaft ohne Gewinnerzielungsabsicht geführt: alle Einnahmen fließen in den Sender zurück. Busch betonte, dass sich Bibel TV als ökumenischer Sender verstehe, was sich auch darin widerspiegelt, dass die evangelische und die katholische Kirche über ihre Produktionsfirmen Gesellschafter sind: „Was uns verbindet, ist die Bibel.”

In der Sendezentrale laufen alle Fäden zusammen.

Videostreaming statt SNG

Einen besonderen Weg geht Bibel TV auch bei technischen Lösungen. Der Sender, der 40 feste Mitarbeiter beschäftigt, beherbergt an seinem Sitz in Hamburg nicht nur die Geschäftsführung und Redaktion, sondern auch ein eigenes Studio sowie die Produktions- und Sendetechnik. Im Studio werden gegenwärtig vier regelmäßige Sendereihen aufgezeichnet. Live sendet Bibel TV jeden Vormittag den Gottesdienst aus dem Kölner Dom. Interessant: Statt den klassischen Weg über einen SNG-Truck mit Satellitenübertragung zu gehen, gelangt das Signal über das offene Internet in die Sendeabwicklung von Bibel TV. Dabei kommt eine professionelle Videostreaming-Lösung zum Einsatz, die fehlende IP-Pakete automatisch nachsendet, so dass das laufende Bild trotz etwaiger Störungen der Internetverbindung nicht abbricht.

Live-Bilder aus dem Kölner Dom: Auf diesem Weg gelangt vormittags der Gottesdienst über Internet-Videostreaming ins Programm.

Uplinks in Wien und Betzdorf

Bibel TV wird in herkömmlicher (SD) und hoher Bildauflösung (HD) unverschlüsselt über das Satellitensystem Astra (19,2° Ost) ausgestrahlt. Das Programm beider Varianten ist identisch. Was die Zuschauer nicht merken: Der SD- und HD-Kanal gelangen über unterschiedliche Uplinkstationen auf den Satelliten. Bibel TV SD wird von der Astra-Betreibergesellschaft SES im luxemburgischen Betzdorf auf Astra hochgeschickt, während die ORF-Techniktochter ORS von Wien aus Bibel TV HD auf Astra überträgt. Die Fäden laufen in Hamburg zusammen: In der Sendeabwicklung von Bibel TV wird der Programmablauf festgelegt. Die einzelnen Sendungen werden als Videodateien auf die Server in den beiden Bodenstationen übertragen, abgespeichert und zum festgelegten Zeitpunkt ausgespielt. Die Steuerung erfolgt per Fernzugriff von den Bibel-TV-Technikern in Hamburg. Direkt von Hamburg ausgespielt werden die beiden Zusatzkanäle Bibel TV Impuls und Bibel TV Musik, die als Livestreams auf der Webseite www.bibeltv.de, per Smart TV/HbbTV und über die Bibel-TV-App auf Smartphones und Tablets empfangbar sind.

Die Zuschauerredaktion von Bibel TV beantwortet Zuschriften und ist Ansprechpartner am Telefon, aber kein Seelsorger. In solchen Fällen verweisen die Mitarbeiter die Anrufer an die zuständigen Stellen der Kirchen.

Die Verkündigung kostet

Pro Tag erreicht Bibel TV bis zu 250.000 Zuschauer, in Spitzenzeiten sind es 600.000 Zuschauer. Die morgendlichen Gottesdienst-Übertragungen schauen sich im Schnitt 70.000 Zuseher an. Wie wichtig die technische Verbreitung ist, zeigt sich im Gesamtbudget: Vom Jahresetat von 10,8 Millionen Euro entfallen 5,5 Millionen Euro auf die Verbreitungswege, etwa Satellit, Kabel und Terrestrik. Dahinter folgt mit fast 2 Millionen Euro das gedruckte, kostenlose Programmheft, das rund 260.000 Zuschauer beziehen. Stolz ist Busch auf das Durchschnittsalter der Bibel-TV-Zuschauer, das mit 51 bis 54 Jahren jünger sei als zum Beispiel der durchschnittliche ZDF-Zuschauer mit seinen 62 Jahren.

Beate Busch führt die Gruppe durch alle Räume, Bibel TV ist offen für alle.

Neues Design, neue App

Anlässlich seines 15-jährigen Bestehens führte Bibel TV am 1. Oktober 2017 ein neues Erscheinungsbild ein. Die SBC-Mitglieder konnten bei ihrem Besuch des Senders schon vorab einen Blick auf das neue, farbenfrohere Design werfen. Eine weitere Neuerung ist für Jahresende geplant: Eine Kirchenfinder-App soll Menschen per Smartphone die Orientierung in fremder Umgebung erleichtern und Fragen beantworten wie: „Ich bin in Hamburg. Wo findet der nächste Gottesdienst in meiner Nähe statt?” Das alte Motto gilt auch in den neuen Medien: Wer sucht, der wird finden.

Satelliten Beobachter Club (SBC) lebt wieder auf

Der Satelliten Beobachter Club e.V. (SBC) hat sich 25 Jahre nach seiner Gründung neu formiert und veranstaltet wieder regelmäßige Treffen. Nach dem erfolgreichen SBC-Revival im November 2016 beim Eutelsat-Teleport in Rambouillet bei Paris will der Verein wieder eine aktive Rolle als Plattform für den Informationsaustausch zwischen Hobbyfreunden, Sat-DXern und Profis aus den Bereichen Satellitenkommunikation, Rundfunktechnik und Medien einnehmen. Einmal im Jahr veranstaltet der SBC wieder ein großes Treffen für seine Mitglieder (Besichtigungen, Vorträge, Technik). Das diesjährige Treffen fand vom 21. bis 23. September 2017 in Hamburg statt. Die neu gestaltete Webseite www.sbc-online.de informiert über den SBC, seine Geschichte, Treffen und Unterstützer.

Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift InfoDigital, Ausgabe 356 (November 2017). Die Originalfassung kann hier als PDF-Dokument (4 Seiten) abgerufen werden.
Die Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Infosat-Verlags.

InfoDigital (ehemals Infosat), die Fachzeitschrift für Satellit, Kabel und Medien, erscheint seit über 30 Jahren. Bezugsmöglichkeiten: www.infosat.de/abo-service

Danke an Media Broadcast und Bibel TV!

 

 

 

2016 PARIS – Eutelsat-Erdfunkstelle

Nach Jahren der Abstinenz mit gemeinsamen Treffen (heute wird ja viel per elektronischer Interaktion kommuniziert) , wurde auf auf Initiative von Dr. Jörn Krieger, Christian Brenner und Andreas Voigt (Eutelsat) im Herbst 2016 erstmals wieder ein Fachtreffen angeboten.

Andreas Voigt hat ein volles Programm vorbereitet, hier in Kurzform:

 

Das Vorabend-Treffen des SBC in Paris

Das Vorabend-Treffen des SBC in der Nähe von Paris

Freitag 18. November:

  • individuelle Anreise nach Paris und Fahrt nach Rambouillet in privaten und gemieteten Autos (Fahrgemeinschaften)
  • Abends großes Essen in einem Steakhaus (es gab viel zu erzählen, wobei man wegen der vollen Münder nicht alles verstand)
  • Absacker an der Hotelbar und viele Gespräche über die alten Zeiten
SBC Gruppenfoto am Eingang des Sende- und Empfangszentrums Rambouillet (südwestlich Paris) von Eutelsat

SBC-Gruppenfoto am Eingang des Teleports Rambouillet (südwestlich von Paris) des Satellitenbetreibers Eutelsat

 

 

Andreas Voigt stellt neue technische Merkmale der Eutelsat Bodenstation vor

Andreas Voigt stellt neue technische Merkmale der Eutelsat-Erdfunkstelle vor

Samstag, 19. November:

  • Bereits morgens um 9 Uhr Abfahrt vom Hotel zur Eutelsat-Bodenstation nach Rambouillet
  • Aufgrund der erhöhten Sicherheitslage ist es nicht mehr so einfach auf das Gelände zu gelangen, aber Andreas und das Eutelsat-Team haben alles perfekt vorbereitet
  • Danach Rundgang über das Gelände, anschließend Vortrag und Quiz
  • Nachmittags individuelle Besichtigungstouren, z.B. nach Versailles
  • Abends schon wieder Essen gehen, dieses Mal beim Italiener. Der war mit einer so großen Gruppe fast überfordert, zum Glück waren wir schon um 19 Uhr da, denn um diese Zeit gehen die Franzosen noch nicht los, so dass es Platz gab

Sende- und Empfangsantenne Erdfunkstelle Rambouillet (südwestlich Paris) von Eutelsat

Sende- und Empfangsantennen der Eutelsat-Erdfunkstelle Rambouillet (südwestlich von Paris)

 

Sonntag, 20. November:

  • Individuelle Abreise nach Hause
Blick aus dem Seminarraum

Blick aus dem Seminarraum des Teleports Rambouillet

Aber natürlich gab es auch viel gutes Essen, oder was man dafür hält

Aber natürlich gab es auch viel gutes Essen – oder was man dafür hält

 

2000 Zürich – Richtfunkstation Uetliberg + Studios Tele24

10. SBC-Treffen Fernmeldeturm Uetliberg und Sendestudios Tele24 in Zürich am 27.10.2000

Unser 10. Treffen seit 1992 liegt nun hinter uns.

So war der Zeitplan:
Freitag, den 27.10.00: bis ca. 16.30 Uhr: Check-In im Hotel
ab 17.00 Uhr Besichtigung von Radio Z
danach gemütliches Beisammensein in einer „Beiz“
Samstag, den 28.10.00: ab 10.00 Uhr: Besuch Fernmeldeturm Uetliberg
ca. 12.00 Uhr: Mittagessen im „LesHalles“
ab 14.30/15.00 Uhr: Besuch der Tele24-Studios mit Sat-Uplink
Sonntag, den 29.10.00: Heimfahrt
oder wer möchte (mal etwas Anderes) Besichtigung der TurbinenBräuAG

 

Mehrzweckanlage Uetliberg

Richtfunkantennen

Richtfunkantennen

Aussichtskanzel

Aussichtskanzel

Senderaum

Senderaum

Sendeturm in der Schweiz

Sendeturm in der Schweiz

 

Sendestudios und Sat-Uplinkstation Tele24

 

Tele 24 Regieraum

Tele 24 Regieraum

Tele 24 Studio

Tele 24 Studio

Tele 24 Arbeitsplätze mit MAC-Rechnern

Tele 24 Arbeitsplätze mit MAC-Rechnern

1998 Usingen – Besuch der Uplinkstation und Feldberg

9. SBC-Treffen in Usingen und auf dem Feldberg

Statt eines langen Textes ein paar Fotos

 

Sendestation der Deutschen Telekom auf dem Feldberg

Sendestation der Deutschen Telekom auf dem Feldberg

 

Sendeantenne in Usingen bei Frankfurt

Sendeantenne in Usingen bei Frankfurt am Main

 

Vorführung digitaler Codierung und Decodierung (MPEG-2/DVB) mit einigen Profi-Geräten zum Preis eines Oberklasse-Fahrzeuges. SBC-Mitglied Andreas Voigt erklärt den Aufbau.

Vorführung digitaler Codierung und Decodierung (MPEG-2/DVB) mit einigen Profi-Geräten zum Preis eines Oberklasse-Fahrzeuges. SBC-Mitglied Andreas Voigt erklärt den Aufbau.

 

 

 

 

1997 München – BetaDigital

Filme, Serien und digitales Fernsehen

Der Satelliten-Beobachter-Club e.V. zu Besuch bei der Kirch-Gruppe in Unterföhring

Um ein Programm für einen TV-Sender abzuwickeln ist es allein mit dem Abspielen eines Fernsehfilms im Sendestudio eines TV-Senders nicht getan. Mit einer in der Bundesrepublik fast einmaligen Strategie hat die Kirch-Gruppe in Unterföhring, u.a. mit den Tochterunternehmen BetaFilm, TaurusFilm und DF1 sowie Beteiligungen an Sat.1, DSF, Constantin Film und BetaTechnik, alle Geschäftszweige von der Produktion über die Nachbearbeitung bis hin zur Ausstrahlung von Filmen, Serien, Shows und Dokumentationen in ihrem Haus vereint. Anläßlich des fünfjährigen Bestehens des Satelliten-Beobachter-Clubs e.V. konnten die Mitglieder am 28. April 1997 einen Blick hinter die Kulissen der „BetaTechnik GmbH“ werfen.

Überblick:
Die Kirch-Gruppe wurde von Dr. Leo Kirch 1956 gegründet und ist momentan in den Geschäftsfeldern Film- und Fernsehproduktion und -vertrieb, kommerzielles Fernsehen, Film- und Fernsehtechnik, Filmverleih und Filmtheaterbetrieb, kommerzieller Hörfunk, Printmedien, Musikverlagswesen sowie Videoproduktion und -vertrieb tätig. Das Stammgeschäft liegt im Einkauf, in der Produktion und dem Vertrieb von Programmen für Kino, Fernsehen und Video. Der Spielfilmbestand der Kirch-Gruppe beträgt etwa 15000 Titel, mit Serien, Kinderprogrammen, klassischer Musik und Dokumentationen sind es über 80000 Stunden Programm.

Neueste Spielfilme wie Schindlers Liste, Jurassic Park und Apollo 13 gehören die Rechte Dr. Leo Kirch wie auch im Serienbereich z.B. die StarTrek-Folgen, Viper, Akte-X, J.A.G. und Emergency Room. Im Sportrechtebereich besitzt die ISPR, ein Joint-Ventureunternehmen zwischen dem Axel Springer Verlag AG und der Kirch-Gruppe, die Rechte zur Ausstrahlung von Tennisturnieren und der Fußball-Bundesliga. Weiterhin hat die Kirch-Gruppe die Übertragungsrechte an den Fußballweltmeisterschaften 2002 und 2006 zusammen mit der Sporis Holding AG erworben.

Im Technikbereich ist die „BetaTechnik GmbH“, eine hundertprozentige Tochterfirma der Kirch-Gruppe, federführend. Dieses Unternehmen bewahrt die Filme für die Bearbeitung und Lieferung an die Kunden auf und leistet praktisch alle Schritte zwischen Ankauf des Filmmaterials und Zulieferung an die Sendeanstalten. „BetaDigital“ ging aus der BetaTechnik hevor und stellt die digitale Übertragungstechnik für DF1 zur Verfügung. Bei unserem Besuch stehen dabei die „BetaTechnik“ und „BetaDigital“ im Vordergrund.

Fragen und Neuigkeiten zu Thema DF1:
Im Verlauf des Besuchs konnten an den Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Herrn Schmitz, einige interessante Fragen und Neuigkeiten im Bezug auf die Kirch-Gruppe und deren Produkte stellen. Ein oft erwähntes Thema war die d-box sowie das digitale Fernsehen DF1.

Für die d-box plant die Tochter-Firma „Beta Technik“, die auch Inhaber von einigen d-box-Lizenzen ist, einige interessante Entwicklungsstrategien. So wurde angegeben, daß die Kirch-Gruppe die d-box nicht nur als DF1-Dekoder ansieht, sondern diese bewußt für andere frei empfangbare Programme innerhalb der technischen Möglichkeiten des Receivers freigab. So wurde verdeutlicht, daß die d-box ein digitaler Satellitenreceiver ist, der unabhängig vom DF1-Abonnement sämtliche digital und DVB-konform ausgestrahlte Free-TV-Programme empfängt.

So soll das Digitalfernsehen noch attraktiver gestaltet werden und DF1 nicht als einzigste Empfangsmöglichkeit im digitalen Bereich dargestellt werden. Dies wurde durch die komplette Kanallisteneinspielung innerhalb des Softwareupdates 2.2 für die Eutelsat HotBird-Position auf 13° Ost auch deutlich. Dies bedeutet, daß nach dieser Aussage zukünftig eine Sperre, z.B. der italienischen RAI und Mediaset-Programme nicht erfolgen wird.

Die jeweiligen Software-Updates werden von der Kirch-Tochter „BetaDigital“ in die d-box geladen. Ein weiteres Ziel ist die Einführung des „DiSEqC“-Steuersignals für Multiswitch-, Multifeed- oder Multidish-Empfangsanlagen. Die d-box hat die Möglichkeit dieses Signal zu generieren, bislang wurde es aber noch nicht zur Steuerung des LNB-Zugriffs genutzt. Der Zeitpunkt dieser DiSEqC-Softwareeinführung konnte allerdings noch nicht genannt werden.

Innerhalb des Diskussionsforums wurde ebenso die Frage nach den unterschiedlichen Preisen zwischen den an sich baugleichen „d-box“-Geräten für Deutschland, Italien, den Benelux-Staaten sowie Skandinavien gestellt. Der Preis von DM 890.- sei scharf kalkuliert. Es wurde allerdings keine Angabe darüber gemacht, ob die d-box nun von der Kirch-Gruppe subventioniert wird oder nicht.

Im Bereich der DF1-Plattform werden auch zukünftig Weiterentwicklungen Einzug halten. Dabei werden bisherige Angebote erweitert, neue Angebote hinzu genommen sowie weitere Verbreitungswege und -bereiche angestrebt.

Gemäß einiger Aussagen von Herrn Schmitz und Herrn von der Decken wird innerhalb des DF1-Pakets im Juni die Anzahl der CineDom PayPerView-Kanäle von vier auf bis zu sieben erweitert werden, um den Kunden von DF1 ein noch breiter gefächertes Spektrum von topaktuellen Spielfilmen anbieten zu können. Die Anzahl soll dabei je nach Qualität der zu übertragenden Filme bis zu sieben unterschiedliche Angebote umfassen; sie kann allerdings auch bei weniger Filmen, entsprechend CineDom-Kanälen, liegen.

Die Möglichkeit weitere PPV-Angebote auszustrahlen wird durch die Verdoppelung der CineDom Downstreamkanäle von acht auf 16 erreicht. Dies hat einige Vorteile. So fällt es zukünftig weg, daß die vier CineDom-Kanäle während Formel-1-Übertragungen bislang wegen der fünf weiteren DSF Plus Downstreams mit Sendeeinschränkungen belegt werden mußten. Weiterhin können Top-Filme jetzt auch nicht nur stündlich sondern auch halbstündlich ausgestrahlt werden.

Weiterhin wird am 21. Juni 1997 auch die Zusammenarbeit mit den „Multithématiques“-Kanälen von CanalSatellite beginnen. Hier sind zunächst vier verschiedene Spartenprogramme geplant. Für Angler und Jäger wird der Kanal „Seasons“ eingerichtet, der bei alleinigem Abonnement 15 DM und innerhalb eines DF1-Abos zehn DM kosten soll. Ein Dokumentarfilmkanal namens „Planet“ wird innerhalb des Basispakets von DF1 vermarktet und ohne Zusatzkosten für DF1-Abonnenten zu empfangen sein. Auf zwei weiteren Programmen werden klassische Spielfilme unter dem Namen „CineClassics 1“ und „CineClassics 2“ ausgestrahlt werden. Diese kosten einzeln 15 DM, in einem DF1-Abonnement können diese beiden Programme für neun DM zusätzlich empfangen werden.

Zum selben Zeitpunkt wird das DSF einen weiteren Sportkanal mit dem Titel „DSF Action“ in Betrieb nehmen. Dieser soll innerhalb des Sportpakets von DF1 angeboten werden und etwa 12 Stunden am Tag vor allem amerikanischen Wrestling-Sport ausstrahlen. Nachgedacht wird bei DF1 über einen Science-Fiction-Kanal. Hier könnten laut DF1 Serien bzw. Spielfilme aus diesem Genre gesendet werden.

Neu ist ebenso die Zusammenarbeit mit dem ZDF. Im DF1 Kanal „Krimi&Co“ werden ab Herbst diesen Jahres die ZDF-Krimis „Derrick“, „Der Alte“ sowie „Ein Fall für Zwei“ neu aufgelegt werden. Herzstück dieser Kooperation ist die neu gegründete Firma KrimiTel, ein Joint-Venture zwischen dem ZDF und der Kirch-Gruppe. KrimiTel wird im Herbst die Herstellung dieses Serienkanals, der auch weiterhin exklusiv im DF1-Paket zu sehen sein wird, übernehmen.

Nach einer Frage von einem der Schweizer Mitglieder des Satelliten-Beobachter-Clubs e.V., ob das DF1-Paket sowie die d-box auch zukünftig in der Schweiz erhältlich sein wird, hat Herr von der Decken dargelegt, daß DF1 in der Schweiz über Satellit technisch zu empfangen ist. Der Markteintritt von DF1 in der Schweiz wird in Zusammenarbeit mit dem dortigen Teleclub vorbereitet.

Im Radiobereich wird die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Pay-Radio-Anbieter DMX weiterhin fortgeführt. Das Audio-Angebot soll zukünftig noch vergrößert werden.

Dienstleistungen der „Beta Technik“:
Im Anschluß an die Fragestunde konnten die Mitglieder des SBC e.V.s die Betriebsräume der Firma „Beta Technik“ besichtigen. Diese führt für die Kirch-Gruppe und ihre weiteren Kunden Arbeiten im Bereich Postproduction, Grafik und Regie aus. Dabei sind die besonderen Schwerpunkte die Übertragung von Filmen auf die sendefähige digitale DCT-Technik sowie die Aufbereitung von US-Serien auf deutschen TV-Standard.

Zum Zeitpunkt unseres Besuchs wurde an einem Regieplatz z.B. eine Serie aus den vereinigten Staaten aus dem Standard NTSC in die europäische PAL-Farbkodierung umgesetzt. Hierbei konnte ersehen werden, daß die Qualität der US-amerikanischen Produktionen sehr oft nicht sendefähig ist, da die für NTSC typischen Änderungen der Farbnuancen bei einer „source direct“-Wandlung eine Farbverschiebung auftreten würde. Daher wird in dieser Regie eine elektronische Korrektur und Wandlung an einem Meßplatz vorgenommen.

Digitale Graphiken werden von „Beta Technik“ an speziellen Großrechnern hergestellt. Mit einer Paintbox und einem entsprechenden Graphikplatz können hier spezielle Foto- und Bildbearbeitungen vorgenommen werden, um z.B. aus einem Foto eines Flugzeugs, eines bewölkten Himmels und einer Sommerlandschaft einen bewegten Überflug des Flugzeugs über die Landschaft bei Wolkenzug zu realisieren.

Uplink:
Der Uplink zum Astra-Satellitensystem, über welches das DF1-Paket ausgestrahlt wird, erfolgt über eigene neun Meter große Uplinkantennen. Dabei wurde für jeden einzelnen Astra-Satelliten jeweils ein Spiegel errichtet, so daß momentan sechs Sendeeinheiten in Betrieb sind. Über diese Antennen werden ebenso die Programme Kabel 1, DSF, H.O.T. und Pro7 in analogem Standard ausgestrahlt. Pro7Schweiz wird dagegen aus Betzdorf/Luxemburg gesendet. Dorthin verläuft eine Glasfaserstrecke, über die das Programm zugeführt wird.

 

Abschluß des Besuchs bei Arabella:
Zum Abschluß des offiziellen Besuchs des Satelliten-Beobachter-Clubs e.V. in Unterföhring wurde ein Besuch einer Aufzeichnung der Pro7-Sendung „Arabella“ im Sendezentrum München gemacht. So konnten die Mitglieder im Zuschauerraum der Aufzeichnung der Sendung mit dem Thema „Mütter – Die Deppen der Nation“ beiwohnen, die am 10. Juni 1997 in Pro7 ausgestrahlt wird.

Die Mitglieder des Satelliten-Beobachter-Clubs e.V. möchten sich auch auf diesem Wege bei den Mitarbeitern und Angestellten der Kirch-Gruppe für die interessante Führung und die nette Betreuung, besonders bei Herrn Schmitz, Frau Bruchmann, Herrn Gzuk, Herrn Peter und Herrn von der Decken bedanken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Artikel wurde von SBC-Mitglied Andreas Voigt  geschrieben.